Ulrike Ottinger
Neuer Berliner Kunstverein / Hannah-Höch-Preis
Diese Publikation ist die erste umfangreiche Dokumentation des bisher unbekannten künstlerischen Werkes der international bekannten Filmemacherin Ulrike Ottinger aus den 1960er Jahren: Malerei, Objekte, Drucke, Fotografien. Das Buch erscheint anläßlich der Verleihung des Hannah-Höch-Preises 2011 an Ulrike Ottinger. Bisher unbekannte und nicht gezeigte Arbeiten eröffnen eine völlig neue Perspektive auf die Bilderwelt und das Schaffen der Filmemacherin.
Buchhandlung Walter König
Auszug aus dem Katalog
„Es scheint, als habe sich die Künstlerin mit diesem zentralen Motiv der Bubble-Gums gegen die Arroganz der Kunst-Kaste und die ‚alte Höhe‘ der Kunst verschworen. Oder lässt sie doch offen, ob sie sich mit diesem Motiv zugleich kritisch-ironisch von der Pop Art als einer Kunst der effektvollen Kurzzeit-Mythen distanziert? Diese Zugehörigkeit scheint also nicht so eindeutig und auch einseitig, wie es das Motiv vermuten lässt. Im Gegenteil, Ottinger entscheidet sich mit ihrer Art der peinture nouvelle – wie sie selbst sie nennen sollte – für eine Wahlverwandtschaft mit beidem, high and low. Denn sie blieb der Malerei als Medium der high culture treu und versuchte sie von innen her zu revolutionieren. Wir können sie als eine ‚Doppelagentin‘ (Leslie A. Fiedler) dieser gegensätzlichen Kulturen von Elitärem und Populärem, von Wirklichkeiten und Mythen, Figurationen und Abstraktionen ausmachen.“
Hanne Bergius